Angefangen hat das Projekt mit dem Ziel, einen kompletten Film ganz alleine realisieren zu können. Da ich plane, künftig professionelle Filmproduktionen als Dienstleistung anzubieten, war es mir wichtig, einen Workflow zu entwickeln, der es mir jederzeit ermöglicht, ein Filmprojekt auf demselben hohen Niveau, ganz ohne externe Unterstützung, fortzusetzen oder neu aufzunehmen.
Während meines Bachelorstudiums an der Hochschule Offenburg wurde ich nicht nur fachlich gefördert, sondern bekam auch Zugang zu hochwertigem technischem Equipment. Diese Erfahrung hat mir gezeigt, wie man mit Profi-Kameras und -Licht arbeitet. Für mein aktuelles Filmprojekt jedoch habe ich bewusst mein eigenes, eher bescheidenes Budget eingesetzt. So wollte ich erproben, wie viel Qualität und Professionalität sich auch mit einfacheren Mitteln erreichen lässt.
Der Film dokumentiert mein außergewöhnliches Hobby: den Speeddown. Als Nischensportart erhält dieser Rennsport kaum mediale Aufmerksamkeit. Als angehender Medienschaffender konnte und wollte ich das nicht akzeptieren. Mein Ziel war es, die Faszination und Intensität dieses Sports in bewegten Bildern erlebbar zu machen und zugleich eine Brücke zwischen Rennsport-Community und breiterem Publikum zu schlagen.
Meine Herangehensweise war so einfach wie konsequent: Ich habe meine Kamera zu allen zentralen Momenten mitgenommen, die diesen Sport ausmachen. Bei den Winter-Umbauarbeiten an den Speeddownfahrzeugen genauso wie zu regionalen und internationalen Rennen. So entstand ein visuelles Tagebuch, das Technik, Teamgeist und Adrenalin gleichermaßen einfängt.
Als ich etwas mehr Zeit hatte, habe ich Interviews mit meinen Protagonisten geführt. Rückblickend wäre es besser gewesen, die Gespräche gleich zu Beginn zu machen, so hätte ich mir später beim Filmen der Rennen und Werkstatt-Szenen einiges an Zeit sparen können.
Im Schnitt habe ich großen Wert auf eine klare Erzählstruktur gelegt. Mit einer Gesamtlänge von 15 bis 20 Minuten wollte ich den Zuschauer nicht überfordern, sondern in einer kompakten, spannenden Form durch die Welt des Speeddown führen. Mein erster Rohschnitt bestand ausschließlich aus den Interviews: Ich wollte sicherstellen, dass die Erzählung auch ohne Bilder, also rein auditiv, verständlich und packend ist. Dieses „Audio-Fundament“ gibt dem Film eine stabile, nachvollziehbare Basis, auf der das visuelle Material aufbauen kann.
Anschließend habe ich über ein Jahr hinweg gesammelte Rennaufnahmen und Hintergrund-Szenen um die Interview-Passagen gelegt, ergänzt durch ausgewählte Archivbilder. Nach jedem großen Arbeitsschritt habe ich meine engsten Freunde um Feedback gebeten: Als Medienschaffender übersieht man leicht, dass Film in erster Linie Unterhaltung, Weiterbildung und Spaß ist. Ihre Rückmeldungen haben mir geholfen, stets den roten Faden zu behalten und den Blick für den Zuschauer nicht zu verlieren.
Herausgekommen ist ein Film, den ich jederzeit auf diesem oder einem noch höheren Niveau wiederholen könnte. Er bildet meine persönliche „Baseline“ für künftige Projekte, denn in den nächsten Jahren möchte ich mich filmisch und handwerklich weiterentwickeln. Dieses Projekt stellt erst den Anfang und den Grundstein meines kreativen Schaffens dar.
